Hieronymus oder wie man wild wird

Annette Pehnt (Verlag: Hanser)

Lustig, einfühlsam und bereichernd dreht sich dieses Buch um die Frage, wie man sich anpasst, wenn es für einen eigentlich nicht passt, bis hin zur Überlegung, ob es denn überhaupt sein muss. Ein Junge und ein sprechender Waschbär lassen uns teilhaben an ihrer Reise durch dieses Thema, das, nicht nur in jungen Jahren, viele beschäftigt.

 

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Evas Meinung

Hieronymus oder wie man wild wird

Luki und der Waschbär Hieronymus begegnen sich zufällig und stellen schnell fest, sie haben im Grunde das gleiche Problem: Sie finden sich nicht gut in ihre Peergroup ein. Durch die gemeinsame Zeit lernen sie, wie man sich selbst und auch sich gegenseitig stärken kann, wenn man sich in seinem Umfeld klein und falsch fühlt. Und das obwohl oder gerade weil man viel zu vernünftig ist für sein Alter. Dabei hilft ihnen auch Kati, zu der Luki zwangsweise geschickt wird, weil seine Mama gerade viel arbeiten muss und er ja keine Freunde hat, zu denen er gehen kann. Die entpuppt sich unerwartet als verlässliche Freundin, obwohl sie so ganz anders ist, nämlich mutig und frech. Gefolgt vom eigentlich gemeinen Paul, der plötzlich ganz anders ist, seit sich Luki verändert zeigt. Das ungleiche Quartett findet letztlich einen unerwarteten Weg für den Waschbären und auch neue Möglichkeiten für die Lebenswelt der Kinder.

Als zweiter Strang, der sich durch das Buch zieht, gibt es Blitzlichter auf Familienkonstellationen abseits des klassischen Bildes. So ein Kinderleben ist eben voll von emotionalen Eindrücken aus allen Richtungen, die alle gleichzeitig nach Aufmerksamkeit verlangen. Auch hier wird viel Raum für Reflexion und einen offenen Umgang miteinander geboten.

 

Das Buch empfehle ich insgesamt eher für Kinder, die schon ganze Bücher brauchen, um ihren Lesehunger zu stillen, und dabei auch noch nachdenken wollen und/oder können. Nötiger Wortschatz und Umfang des Textes sind schon eher herausfordernd für den Lesenachwuchs. Mit sprachlich gut begabten Kindern, die auch schon ein bisschen Übung in Sachen Selbstreflexion mitbringen, kann man wohl so ab Mitte der zweiten Klasse einen ersten Vorlese-Versuch wagen. Zum Selbst-Lesen eher erst ab der dritten oder auch vierten Klasse empfehlenswert. Sonst geht zu viel vom Inhalt verloren und das wäre schade. Der tut nämlich gut und hilft vielleicht sogar weiter, weil die meisten von uns irgendwann in so eine Situation kommen oder schon in so einer waren.

 

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